Kostümsitzung in Sistig am 20.01.2024
Am 26. Januar 2023 verkündete der Sitzungsleiter Brian Linden, dass die nächste Kostümsitzung am 27.01.2024 stattfinden würde. Aus mir nicht bekannten Gründen fand sie aber am 20.01.2024 statt. So musste ich eine Entscheidung treffen, denn an diesem Abend fand auch in Berlin die große gemeinsame Prunksitzung von Narrengilde und Harlekins statt. Als Leiter der Außenstelle NRW der Narrengilde Berlin habe ich mich dann für Sistig entschieden. Ob ich es bereut habe, kann ich jetzt noch nicht sagen.
Präsident Marc Pütz begrüßte das Publikum, bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen, wünschte allen eine tolle Sitzung und bat Yannick Mertens um die Einmarschmusik für den Elferrat. Dieser tanzte sich durch den Saal auf die Bühne und wer zählen kann, stellte fest, dass es nur ein „Zehnerrat“ war. |
Sitzungsleiter Brian Linden begrüßte alle Gäste und Gastvereine, wies auf die nächste Kostümsitzung am 01.02.2025 hin und auch darauf, dass der dazugehörende Kartenvorverkauf am 19.01.2025 beginnt. Mal sehen, o dieser Termin stimmt. Dann war der Elferrat plötzlich komplett und die Sitzung konnte beginnen.
Bürgermeister Hermann Josef Esser, der Sistiger Ortsvorsteher Karl Vermöhlen und meine Person auf die Bühne und durften ein paar Worte ans närrische Volk richten. Als die Tollitäten uns die Orden überreicht hatten, nahmen sie ihre Plätze auf der Bühne ein, und die Garden sowie die drei Ehrengäste durften wieder ausmarschieren.
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Zu den Klängen der passenden Musik marschierten mit Prinz Leon I. und Prinzessin Pia I. die „kleinen“ Tollitäten und mit Prinz Ralf I. und Prinzessin Heidi I. auf die Bühne. Begleitet wurden die „Kleinen“ von der mittleren Garde und die „Großen“ von der Prinzengarde. Nachdem die Tollitäten ihre Begrüßungsreden gehalten hatten, kamen noch
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Der offizielle Teil war nun erledigt und schon ging es Schlag auf Schlag weiter. Erst durfte das Synchron – Tanzpaar Smilla Schmitz und Celina Zeller ihr Können zeigen und erhielten neben den Sessionsorden den Beifall des Publikums. Auch die mittlere Garde, die als nächster Programmpunkt die Bühne füllte, zeigte ihr Können und erhielt den Sessionsorden und den Beifall als Lohn für ihre Arbeit.
Für den nächsten Programmpunkt bat Brian das Publikum um etwas Ruhe, denn es kam mit Brad Pils ein Büttenredner aus den eigenen Reihen auf die Bühne. Er erzählte uns, dass er wegen seiner Mutter eine Partnerin finden sollte und von den Problemen, die er damit hatte. Die Pointen, die er gekonnt setzte, bescherten ihm den verdienten Beifall und nach einer kleinen Zugabe erhielt er dann natürlich noch den Sessionsorden.
Musste im letzten Jahr Brian mehrmals die Vorträge der Büttenredner unterbrechen und das Publikum nachdrücklich um Ruhe bitten und den Rednern den nötigen Respekt erweisen, reichte diesmal der Hinweis zu Beginn. |
Kaum war die Bühne wieder leer, füllte sie sich aber auch ganz schnell wieder. Die Magic Girls aus Odendorf mit ihrem Programm „Sonnenstrahl & Mondglanz. Die dreißig Damen präsentierten ihren Tanz vom Tag zur Nacht, also erst in goldfarbenen Kostümen, die den Sonnenaufgang darstellten und nach dem Sonnenuntergang in silbrig-blauen Kostümen, die den Mondglanz darstellten. Dieser tanz war so genial und vor allen Dingen schnell, sodass der eine oder andere von uns ein Sauerstoffzelt benötigt hätte. Trotzdem gaben die immer noch lächelnden Damen noch eine kleine Zugabe, erhielten den Sessionsorden und beim Ausmarsch den tosenden Applaus der Zuschauer.
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Für den nächsten Programmpunkt bat Brian das Publikum um etwas Ruhe, denn es kam der nächste Büttenredner. Diese Bitte war, im Nachhinein betrachtet, überflüssig, denn der Landwirt Jürgen Krämer begeistert das Publikum jedes Mal aufs Neue. Aber nicht alleine, denn Jürgen ist Bauchredner und hat seine Puppe Horst, ein Wolfhörnchen, stets dabei. Wolfhörnchen deswegen, weil sein Vater ein Eichhörnchen und seine Mutter ein Wolf waren bzw. sind. Die Puppenspielerei ist das große Hobby von Jürgen Krämer und sein Beruf und Wirken als Landwirt spielt inhaltlich auch eine große Rolle. Aber das, was „Jürgen und Horst“ auszeichnet, ist die Fähigkeit auf ihr Publikum einzugehen und es im Stile eines Stand-up Comedians miteinzubinden.
So fand er in Karl Vermöhlen einen „Helfer“, der auf ein bestimmtes Wort von Horst laut rufen und dadurch das Publikum zum „Ausrasten“ animieren sollte. |
Ein Zwischenrufer namens Wolfgang wurde von Horst als seine Mutter erkannt. Das Programm muss man einfach gesehen haben. Selbst als Horst schon wieder in seiner Kiste schlief, gab Jürgen eine Zugabe und „benutzte“ Brian und Wolfgang als seine Puppen, die nur den Mund bewegen brauchten, wenn Jürgen deren Hände drückte. Der tosende Applaus wollte nicht enden, aber das Programm musste weitergehen. |
Danach präsentierte Brian den Stolz jeder Gesellschaft, die eigenen Tanzmariechen. Zuerst durfte das Solomariechen Anika Becker zeigen, was sie so alles draufhat. Anschließend präsentierte das zweite Solomariechen Pia Weber dem Publikum sein Können.
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Jeder einzelne dieser beiden Programmpunkte nötigte das jecke Publikum zu regelrechten Beifallsstürmen, der ja bekanntlich neben den Sessionsorden der einzige Lohn für diese Leistungen ist. Auch die beiden jungen Damen gaben eine Zugabe.
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Dann wurde es laut, denn der nächste Programmpunkt war zwar kein Lückenfüller, aber die Kölsche Coverband aus Schleiden – Oberhausen nennt sich nun einmal Lückenfüller.
Die Band sollte es eigentlich gar nicht mehr geben, aber Brian hatte sie schon nach ihrem Auftritt die der letzten Kostümsitzung noch auf der Bühne für heute Abend gebucht. Sie kamen natürlich und spielten wieder bekannte Hits von Räuber, Hühner und anderen Kölner Bands. Da das Publikum die Hits mitgröhlten, vermute ich das einige danach heiser waren und aufgrund der extremen Lautstärke hörgeschädigt. |
Als sie dann gegen 22:00 Uhr die Bühne freimachten, mussten leider auch die „kleinen“ Tollitäten ausmarschieren, denn dies sieht der Jugendschutz so vor.
Natürlich gehört zu einer Kostümsitzung in Sistig auch die Sistiger Prominenz. In diesem Jahr erklärten sie uns Zuschauern alles über die Liebe. Von der Steinzeit bis heute, mit all ihren Facetten.
Egal ob über Gummipuppen oder Homosexualität bis zur Domina, es wurde jede Station von Birgit Fink in gekonnter Manier angesprochen und von ihren Mitstreitern mit viel Wortwitz dargeboten und somit den Saal zum Lachen gebracht. Wie die meisten Künstler, die im Karneval auftreten, sind auch die Sistiger Prominenz alles Ehrenamtler und man kann nur den Hut vor diesem Auftritt ziehen. Der Meinung war auch das Publikum, wie der tosende Beifall zeigte. |
Beim nächsten Programmpunkt wurde die Bühne zu einer Spielkonsole. Angekündigt wurde zwar das Männerballett, aber auf der Bühne erschienen unter anderem Mario, Luigi, Prinzessin Peach, Bowser, Yoshi, Toad und Pilz. Sie boten zwar kein Autorennen und konnten sich auch selbstständig bewegen, ohne dass jemand einen Joystick oder Controller bediente. Das dann auch noch in gewohnter Manier, wie man es vom Sistiger Männerballett kennt. Auch für diese Vorführung gab es „nur“ den Sessionsorden und Beifall vom Publikum, der aber nicht enden wollte. |
Beim nächsten Programmpunkt wurden wir von zwei Flugbegleiterinnen um Kapitän Brian unterwiesen, denn die Jungen und Mädels aus Sistig nahmen uns mit und wir düsten mit der Freizeitmannschaft Richtung Malle. Ein gelungener Auftritt, der auch wieder eine Zugabe nach sich zog. Auch hier gab es wieder die Sessionsorden und der tosende Beifall des Publikums. |
Im Saal wurde es plötzlich ganz dunkel. Stromausfall kann es aber nicht gewesen sein, denn es ertönte die Einmarschmusik der „Uschi´s“, einer Showtanzgruppe der Sistiger. Sie waren ganz in schwarz gehüllt und trugen gespenstig wirkende Laternen. Es dauerte bis der Zug der rothaarigen Hexen, so möchte ich sie einfach einmal nennen, die Bühne erreicht hatten. |
Was bis dahin noch langsam und gemütlich aussah, änderte sich dann aber ganz schnell. Die Damen wirbelten nicht nur über die Bühne, sondern zeigten dem Publikum, dass sie auch gelenkig und akrobatisch gefallen konnten. Zu solch später Stunde noch solch eine Aufführung wurde zurecht mit tosendem Beifall bedacht. Meine Hochachtung.
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Die „Uschi´s“ verschwanden im Saal und schon wurden wieder Musikinstrumente auf die Bühne gebracht. Brian kündigte die Kölsche Welle an, eine Cover–Band aus Siegburg, die die größten Hits aus der Stadt mit K spielen. Sie bezeichnen sich selbst als so was wie die Botschafter der Musik von Bands wie Miljöh und die Paveier. Natürlich wurde es nicht nur wieder laut, sondern Saal und Elferrat waren aus dem Häuschen und mitgröhlen macht durstig
Als die Bühne wieder leergeräumt war, beendete Brian die Sitzung offiziell und bedankte sich bei allen Aktiven, bei allen Helfern, Thekenpersonal, Feuerwehr und, und, und.
Das war also die Kostümsitzung des Kinderkarnevalverein Sistig e.V. und der Ehrensenator der Narrengilde Berlin e.V. nutzt die Gunst der Stunde um Danke zu sagen. Danke für den schönen Orden, Danke an den Literaten der „Sistiger“ für dieses tolle Programm und Danke an Brian Linden, der unter anderem auch der Sitzungspräsident war. Bis zum Rosenmontagszug. |
Text: Ludwig Bonn
Fotos: Ludwig Bonn und Carola Wilke
Fotos: Ludwig Bonn und Carola Wilke